Wow! Einfach nur „WOW“! Von der ersten Seite an wurde ich in die Welt um Ophelia „Phee“ Scale und die Widerstandskämpfer von ReVerse hineingezogen. Es war erbarmungslos, denn ich kam von dem Buch einfach nicht weg. Obwohl ich es hin und wieder weglegen musste, da ich das Buch zusammen mit Lisa als Partner-Read/Leserunde hier auf Goodreads gelesen habe. Somit kann ich bei der Lese-Challenge #DasSuBabc einen Punkt abhaken.
Meinung
Wie mich das Buch mitgenommen hat?
Nun aber zurück zum Buch und warum ich dem Debüt von Lena Kiefer nicht weniger als 5 Sterne geben kann.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden aber flüssigen Schreibstil und ihr Händchen für Wendungen, die einen zum Staunen bringen und teils auch schockiert zurück lassen, ist einfach beispiellos. Denn Langeweile kam bei diesem mitreißenden Schreibstil nicht einmal ansatzweise auf. Es war eine Achterbahnfahrt an Spannungsbögen, die sich zum Ende hin immer weiter zuspitzten.
Und als ich dachte, jetzt kommt nichts mehr und die Handlung trudelt einfach aus, wurde ich mit solch einem jaw-dropping Twist aus meiner Leseposition gerissen und stehe nun vor einem Cliffhanger, bei dem ich nicht weiß, was mich in Der Himmel wird beben (Ophelia Scale, #2) erwarten wird.
Lena Kiefer hat mich mitgenommen auf eine Reise ins Jahr 2134. Eine Zeit ohne bzw. mit sehr wenig Technologie für die gemeine Bevölkerung. (Was für uns heutzutage nicht nachvollziehbar ist für die Zukunft.) Und Ophelia, auch „Phee“ genannt, leidet darunter. Seit der Abkehr, die König Leopold de Marais eingeleitet hat, hat sich ihr Leben grundlegend geändert. Selbst ihre Zukunft ist ungewiss. Denn hat sie 6 Jahre vorher noch gewusst, dass sie Ingenieurin werden wollte, steht sie nun vor dem Nichts.
Aus ihrer Not heraus, und weil sie den König für seine Taten hasst, hat sie sich der Widerstandsgruppe ReVerse angeschlossen, um die Abkehr rückgängig zu machen. Immer wieder wird sie auf Missionen für ReVerse geschickt und dann ergibt sich die Chance, dass sie sich unter den inneren Kreis des Königs einschleusen lassen kann.
Während ihre Ausbildung für den royalen Geheimdienst wird sie immer wieder hart auf die Probe gestellt und verliebt sich auch noch in Lucien – den gut aussehenden und geheimnisvollen Bruder des Regenten.
Wie stehe ich zu den Charakteren?
Phee war mir von Beginn an super sympathisch, auch wenn mir ihr Wunsch nach all dieser Technologie etwas zu heftig war. Denn ich würde eine Welt, in der wirklich alles durch Technologie ersetzt wird, unserer heutigen Welt nicht vorziehen.
Ihre Gefühle waren für mich absolut nachzuvollziehen, ich habe mich regelrecht mit ihr gefreut und geliebt, und auch den Schmerz von Verlust und Verrat gefühlt. Ophelia’s Gedanken waren sehr rational und hier für eine Young Adult – Dystopie auch endlich mal dramafrei.
Als Widerstandskämpferin wirkte sie sehr friedvoll im Umgang mit ihrer Familie, ihren ReVerse-Kameraden und den anderen Geheimdienstanwärter*Innen. Doch im Laufe des Buches kam ich nicht umhin und musste mir selbst eingestehen, dass Ophelia neben ihrem selbstsicheren und an sich auch sehr intelligenten Auftreten, auch leider recht naiv war. Auch wenn ich selbst erst am Ende erkannte, wer sie alles benutzt und hintergangen hat.
Lucien hatte es bei mir etwas schwieriger meine Sympathien zu gewinnen. Einfach, weil ich ihm von Beginn seines Erscheinens im Buch nicht richtig trauen konnte oder vielleicht auch wollte. Ich wusste bis zur letzten Seite im Buch nicht, ob seine emotionalen Absichten Ophelia gegenüber wirklich wahrer Natur sind, oder ob er nicht doch insgeheim ein falsches Spiel spielt. Aber tief in mir drin, wollte ich so sehr dass diese beiden Protagonisten ihr gemeinsames Glück finden. Lisa war es, die mich bei unserem Abschnittsaustausch überzeugen konnte, dass Lucien ehrliche Gefühle entwickelt hat.
»Meine Gefühle waren nicht einfach verschwunden, das wusste ich. Der Kummer und der Schmerz lagen unter meiner Wut, gefangen wie Wasser unter einer Eisdecke. Ich spürte de Kloß in meinem Hals, aber ich würde nicht weinen. Lucien war keine Träne wert.«
Die gesamten Protagonisten und Nebenfiguren in „Die Welt wird brennen“ waren absolut kraftvoll und detailreich erarbeitet, ohne erzwungen zu wirken. Was auch auf alle Dialoge zutrifft.
Sternebewertung
⭐⭐⭐⭐⭐
Fazit
Ein Triologie-Auftakt, der sich gewaschen hat. Der erste Band der Ophelia Scale – Reihe hat mich total überrascht und von den Füßen gezogen. Alle Wendungen waren die reinste Gefühlsachterbahn. Dieses Buch ist ein Must-Read, mehr kann man dazu einfach nicht sagen.