Die Eucharistiefeier zahlt neben der Taufe zu den altesten liturgischen Vollzugen des Christentums und kann bis in die neutestamentliche Zeit zuruckverfolgt werden. Schon der fruheste Beleg im 1. Korintherbrief setzt die Praxis des Herrenmahls voraus und beruft sich auf eine vorgegebene Tradition. Ab dem 4. Jahrhundert wird die zuvor vorherrschende Pluralitat der eucharistischen Feierformen im Rahmen der grosskirchlichen Standardisierung zugunsten einer oekumeneweit einheitlichen Gattung, dem Hochgebet, aufgegeben. In diesen Prozess gehen viele Vorstufen aus vorkonstantinischer Zeit ein, andere Feiergestalten werden hingegen abgestossen.Durch die jungeren Entwicklungen in der Forschung wurde bereits anhand bestimmter Textcorpora das traditionelle Bild vom hohen Alter des Messtyps revidiert; Predrag Bukovec unternimmt in Weiterfuhrung dieser Erkenntnisse den Versuch einer fruhchristlichen Eucharistiegeschichte. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf den aktuellen Paradigmenwechsel, der die Pluralitat der Feierformen im Kontext der Oralitat akzentuiert.Zudem zieht er samtliche relevante eucharistische und eucharistietheologische Passagen im Neuen Testament, in den Apostolischen Vatern, antiken Kirchenordnungen, Kirchenschriftstellern, Apostelakten u. a. heran. Daruber hinaus werden die Zeugnisse der sog. Gnosis erstmalig als gleichwertige christliche Quellen fur die Liturgiegeschichte stark gemacht: Sie koennen die Basis des bisher bekannten Materials entscheidend vergroessern und wichtige Einblicke in die Vielfalt fruhchristlicher Liturgie geben.
- ISBN13 9783161577291
- Publish Date 31 August 2022
- Publish Status Forthcoming
- Publish Country DE
- Imprint JCB Mohr (Paul Siebeck)
- Format Hardcover
- Pages 580
- Language German