Neumann zeigt Zusammenhange zwischen dem Anfang des Lukasevangeliums (Lk 1,1-2,40) und der menippeischen Literatur der hellenistischen Antike auf. Diese zeigen sich hinsichtlich der ausseren Form der Texte im Wechselspiel zwischen versfoermigen und prosaischen Passagen. Sowohl in den erhaltenen menippeischen Schriften als auch in den ersten zwei Kapiteln des Lukasevangeliums setzen sich die versfoermigen Teile aus Zitaten solcher Texte zusammen, die bei der jeweiligen Leserschaft einen hohen Bekanntheitsgrad besitzen.Hinsichtlich des Inhalts geht mit dieser Form die Wendung allgemein anerkannter Wertvorstellungen in ihr Gegenteil einher: Reiche und Arme, Machtige und Geringe tauschen die Platze. Denn fer die menippeischen Texte halten die anerkannten Erscheinungsformen von Macht und Reichtum einer kritischen Prefung nicht stand: Die Reichen und Machtigen leben in Untugend, wahrend die Armen und Geringen ein tugendhaftes Leben fehren. Aus diesem Grund besitzen gerade die Armen einen wahren und unverganglichen Reichtum; sie gelten als wahrhaftige Koenige.Die lukanische Erzahlung von Jesus, der in Niedrigkeit geboren und gleichzeitig als Herrscher proklamiert wird, lasst sich vor dem Hintergrund der menippeischen Literatur, die aus dem Bereich der kynischen Philosophie stammt, plausibel interpretieren. Neumann benennt diese Bezege und beschreibt sie im Einzelnen. Damit leistet er einen Beitrag zur Erforschung der hellenistischen Denkvoraussetzungen im Lukasevangelium.
- ISBN10 3525539657
- ISBN13 9783525539651
- Publish Date 20 August 2008
- Publish Status Active
- Publish Country DE
- Imprint Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG
- Format Hardcover
- Pages 384
- Language German