Europaische Hochschulschriften / European University Studies / Publications Universitaires Europeenn
1 primary work
Book 382
In dieser Arbeit wird die Frage nach der kriminellen Mentalitat von Gesellschaften aufgeworfen sowie die Relevanz von soziokulturellen Rahmenbedingungen fur die Vergesellschaftung von illegalen Handlungsoptionen diskutiert. Insbesondere wird der funktionale Charakter der Organisierten Kriminalitat fur die Gesellschaft, fur die Instanzen der sozialen Kontrolle sowie fur Politik und Wirtschaft eroertert. Daruber hinaus wird auf Zusammenhange zwischen anomischen Prozessen und Fragen der inneren Sicherheit eingegangen, wobei ein Schwerpunkt der Arbeit eine Revision der Mertonschen Anomietheorie darstellt. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die These, dass die Legitimierung illegaler Handlungen in der Basiskultur, in Subkulturen und gesellschaftlichen Milieus den Humus fur die Entstehung von Organisierter Kriminalitat darstellt. Vergegenwartigt man sich Durkheims Worte, dass kriminelle Handlungen Ausdruck innovativen Verhaltens sind, bieten illegale Markte den Innovatoren einen sozialen Raum, in dem sie sich ausleben koennen. So koennen illegale Markte nicht nur als Vorhof zur Hoelle, sondern auch als erste Stufe bei der Etablierung neuer Verhaltensmuster verstanden werden.