Spatmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism, and the Reformation
1 primary work
Book 93
Im konfessionellen Zeitalter etablieren sich Bilder als identitatsstiftendes Merkmal im lutherischen Kirchenraum. Sie grenzen die lutherischen nicht nur sichtbar von den reformierten Kirchen ab, sie definieren die Gemeinschaft der Glaubigen und stellen eine sichtbare Predigt in ihre Mitte. Susanne Wegmann zeichnet den Weg des lutherischen Bilddiskurses vom zerstoerten und umstrittenen Bildmedium bis zu seiner Neuverortung im lutherischen Kontext nach. Als Quellen nimmt sie konsequent die Bilder selbst in den Blick, die die Tradition des spatmittelalterlichen Bildgebrauchs reflektieren. Die Positionen von Kunstlern, Stiftern und Auftraggebern werden anhand von Bildnissen, Signaturen und Inschriften in und an den Bildwerken im lutherischen Glauben verortet. Exemplarisch zeigen die Ausstattungsprogramme der Torgauer Schlosskapelle und der Marktkirche zu Halle die Einschreibung der Kunstler und ihrer Werke in die im Kirchenraum erlebbare Reformationsgeschichte.