Book 140

Vermittlung im Streit

by Friedemann Voigt

Published 20 November 2006
Unter dem Schlagwort 'Vermittlung' entwickelten in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts Theologen in den Schulen Schleiermachers und Hegels Konzepte, die eine konstruktive Verbindung von religioesem und modernem wissenschaftlichen Denken, Glauben und Wissen ermoeglichen sollten. Damit wollten sie sowohl die zeitgenoessischen Positionen von Supranaturalismus und Rationalismus transzendieren, als auch einer falschen Alternative von religioesem Glauben und moderner Bildung wehren. Diese Programmatik wird im Medium der Fachzeitschriften entfaltet, mit denen die Theologie sich in den oeffentlichen Diskurs einbringt und sich fur ihn oeffnet. Dabei treten die Programme der beiden Schulen sowohl inhaltlich als auch in ihrer Funktion fur Kirche, Staat und Gesellschaft zueinander in Konkurrenz um die 'wahre Vermittlung'. Ausgehend von der Debatte um die Bekenntnisverpflichtung anlasslich der sogenannten "Hallischen Streitigkeiten" von 1830 untersucht Friedemann Voigt die Diskurse zur Religion, Theologie und Dogmatik, wie sie in den beiden Zeitschriften gefuhrt wurden. Mit seiner Untersuchung der Beitrage aus den beiden Schulorganen, den Theologischen Studien und Kritiken und den Jahrbuchern fur wissenschaftliche Kritik, leistet der Autor einen Beitrag zur systematischen Konstitutionsproblematik moderner Theologie.