Book 2

de Stijl

by Andreas Munch

Published 16 June 2003
De Stijl: Das geometrische Ornament und die monumentale Gestaltung befasst sich mit den theoretischen und formalen Grundlagen fur den Zusammenschluss und die Zusammenarbeit der Maler, Architekten und Designer in der Kunstlergruppe De Stijl (1917-1931). Wie das Bauhaus oder der russische Konstruktivismus steht De Stijl fur einen Versuch der europaischen Avantgarde, die Kunste auf der Basis eines modernen Formenvokabulars erneut zu einem einheitlichen Stil zu verbinden. Die Wurzeln dieses Projektes liegen in den Stildiskussionen des 19. Jahrhunderts, in ihrer Beschaftigung mit der Theorie und Praxis des Dekorativen. Das lasst sich am Beispiel verschiedener Konzepte aufzeigen, die De Stijl mit dem asthetischen Diskurs der Jahrhundertwende verbinden: der "geraden Linie", dem "geometrischen Ornament", der "monumentalen Kunst" und der "Raumkunst".
Das konzeptuelle Spannungsfeld, auf dem De Stijl aufbaute, durfte schliesslich auch mitverantwortlich gewesen sein fur das Ende des Stilprojektes. Die kunstlerische Zusammenarbeit im Grenzbereich von angewandter und freier Kunst erwies sich als derart schwierig und labil, dass sie den gegenlaufigen Entwicklungen und Werteverschiebungen letztlich nicht standhalten konnte.