Studien aus dem Warburg-Haus
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Das Herrscherbild des Mittelalters ist nicht bloß Quelle politischer Geschichte, es zählt zu ihren Akteuren. Dies aufzuzeigen, werden Hauptwerke der politischen Bildgeschichte wie z. B. das Frontispiz des Aachener Evangeliars, Lorenzettis Fresken oder die Bildproduktion Maximilians I. Fürstenspiegeln ihrer Zeit gegenübergestellt. Um auf ihre Adressaten einzuwirken, argumentieren diese Texte mittels des Bildes und bezeugen so das Vermögen medialer Herrscherbilder zur politischen Teilhabe. Damit erweitert die Studie ein allgemeines Verständnis von Bildpolitik, das von einer unangefochtenen Totalität von Macht ausgeht, die der Moderne angehört, dem Mittelalter und seinen Bildern aber fremd war. Die diesen Bildern eigene Dialektik erweist sich als eine genuine „Politologie des Bildes“.