Vielerorts wird heute uber Moeglichkeiten der Optimierung des Lehr-Lerngeschehens in padagogischen Veranstaltungen diskutiert. Welche Organisationsprinzipien fur den Prozess der Herstellung dieses Geschehens von Bedeutung sind, daruber ist indes noch wenig bekannt. Anhand videographischer Analysen von Etablierungsphasen in Veranstaltungen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung vermittelt die Interaktionsstudie von Matthias Herrle neue Einblicke in die multimodale Komplexitat solcher Herstellungsprozesse. Durch eine Vielzahl an Abbildungen wird ein breites Spektrum an Methoden illustriert, das die Beteiligten selektiv nutzen, um ihr Agieren zu koordinieren. Es wird gezeigt, mit welchen strukturellen Problemen sie im Interaktionsablauf konfrontiert sind und welche Varianten im Umgang mit ihnen realisiert werden. Auf diese Weise wird deutlich, welche interaktiven (Vor-)Leistungen den alltaglichen Vollzug des "padagogischen Geschafts" konstituieren und auch jenseits des Anfang(en)s zu seiner Strukturierung beitragen.