Wissenschaft Und Medienxc

by June Goodfield

Published 1 January 1983
Gleichgultig, welche Unterschiede in Methode oder Weltsicht die Wissenschaft von den Medien auch trennen moegen, man darf mit Gewissheit behaupten, dass beide ebenso leidenschaft- lich fur Unabhangigkeit eintreten, wie sie wachsenden Einfluss auf Wandel und Werte der Gesellschaft ausuben. Obwohl aber beide Seiten ihre Unabhangigkeit verteidigen, noch dazu mit Inbrunst, lasst sich nicht bestreiten, dass jede Seite von der anderen abhangt: Die Wissenschaft verlasst sich auf die Medien als Informanten der OEffentlichkeit, die Medien stutzen sich auf die Wissenschaftler als Nachrichtenlieferanten. Soviel ist klar. Damit werden Krafte, Spannungen und Probleme in diesem entscheidend wichtigen Verhaltnis allerdings nicht annahernd erfasst. Die American Association for the Advancement of Science hat ein lebhaftes Interesse am Verstandnis der OEffentlichkeit fur Wissenschaft und Technik. Dieses Interesse reicht viel tiefer als ein Bestreben, Wissenschaft zu verkaufen oder zu . Es entsteht aus der Erkenntnis, dass die Macht der Wissenschaft staatlichen und privaten Angelegenheiten nicht neutral gegenubersteht, sondern fur die meisten kritischen Wahlmoeglichkeiten und Ergebnisse, die entweder durch zwanglose Entscheidung oder durch Untatigkeit zustande- kommen, von zentraler Bedeutung ist, und dass sie sehr viel Verstandnis braucht. Aus unserer Sicht folgt daraus, dass die Wissenschaft eine hohe Verantwortung dafur tragt, die Medien zu verstehen und ihren Bedurfnissen Rechnung zu tragen. Andererseits sind die Medien ebenso verantwortlich dafur, dass Methoden, Disziplin und Grenzen erkannt werden, die wissen- schaftliche Entdeckung, Vorstellung in der OEffentlichkeit und Anwendungsmoeglichkeiten begleiten.