Anleitungen Fr Die Chemische Laboratoriumspraxis
1 primary work
Book 14
Die Hochdruck-Flussigkeits-Chromatographie entwickelt sich seit etwa 1969 mit grosser Geschwindigkeit zu einer Standard-Trennmethode. Gepragt wurde die Entwicklung dadurch, dass ihre "Pioniere" fast ausschliesslich Experten der Gas-Chromatographie gewesen sind. Sie glaubten, die Prin- zipien und 1ethoden der alten Methode auch im Bereich der schnellen Flussigkeits-Chromatographie voll anwenden zu koennen. Es hat eine Weile gedauert, bis endgultig klar wurde, dass dies nicht so ist. Zwar ist es fur die Theorie der Chromatographie gleich, ob der Eluent ein Gas oder eine Flussigkeit ist, die quantitativen Unterschiede der Parameter (wie Viskositat, Diffusionskoeffizient) andern das Bild aber wesent- lich. Heute scheint allgemein akzeptiert zu werden, dass das Apparative der Hochdruck-Flussigkeits-Chromatographie sogar einfacher als bei der Gas-Chromatographie ist. Weiterhin scheint man einig, dass optimale Analysen mit stationaren Phasen mit Siebfraktion um 5 oder 10 m durch- zufuhren sind. Da die Entwicklung kommerzieller Gerate etwa zwei Jahre in An- spruch nimmt, ist es selbstverstandlich, dass es heute noch eine Lucke zwischen dem neuesten Stand der Technik und den kommerziell angebo- tenen Geraten gibt. Es ist sehr viel getan, wenn es mit diesem Buch gelingt, dem Praktiker jene Fragen nahezubringen, die er sich stellen muss, bevor er ein hochdruck-flussigkeits-chromatographisches Gerat anschafft, und wenn ihm das Auffinden des geeigneten Systems (statio- nare Phase und Eluent) fur sein spezifisches Trennproblem erleichtert wird. Das gelingt auch ohne detaillierte Diskussion der Theorie der Chromatographie.