Dieser Sammelband nimmt als erste Studie eine Typenbildung der Imame vor und beleuchtet deren Rolle in der Gemeinde und ihren Einfluss auf den Integrationsprozess von Muslimen in Österreich. Analysiert werden die Zusammenhänge ihrer Qualifikation, ihrer Werte- und Normvorstellungen sowie ihrer Bildungs- und Erziehungsideale. Grundlage ist eine dreijährige empirische Studie, die das Ziel hatte, die defizitären empirischen Fundamente in der Migrationssoziologie zu bereichern. Mit der Einbeziehung der individuellen Perspektive der Imame werden ein Differenzierungsniveau erzielt sowie neue und neuartige wissenschaftliche Erkenntnisse ermittelt.

Die AutorInnen setzen sich mit theologischen und anthropologischen Grundlagen, die das Fundament für eine islamische Perspektive auf die Seelsorge bilden können, auseinander. Zudem wird die Islamische Seelsorge in den gewachsenen historischen Kontext der christlich und jüdisch geprägten Seelsorgearbeit eingeordnet. Ferner werden nicht nur Aspekte einer islamisch geprägten psycho-religiösen Begleitung und Betreuung anhand ausgewählter Beispiele aus muslimischen Ländern herangezogen, sondern v.a. auch die österreichischen Rahmenbedingungen eingehend beleuchtet. Auf dieser Basis und den Ergebnissen einer empirischen Studie werden abschließend mögliche kompetenzorientierte Standards und Inhalte für eine universitäre Ausbildung muslimischer Seelsorgender entwickelt.