Die Aufnahme der Staaten aus Mittel- und Osteuropa in die EU war eine integrationspolitische Weichenstellung und zugleich eine der wichtigsten Grundsatzentscheidungen der deutschen Europapolitik. Dieser fast funfzehn Jahre dauernde Prozess der EU-Osterweiterung von 1989 bis 2004 wird in einer minuzioesen Langsschnitt-Analyse systematisch nachgezeichnet und die spezifischen Interessen der zentralen politischen und gesellschaftlichen Akteure der deutschen Politik detailliert analysiert. Der Entscheidungsprozess beeinflusste nahezu alle Politikfelder und hatte weitreichende Konsequenzen fur die innen-, wirtschafts- und sozialpolitischen Strukturen der Bundesrepublik und war deshalb fur viele politische Akteure, Institutionen und Interessengruppen von zentraler Bedeutung. Die Erweiterung erforderte insofern grundsatzliche und strategische Positionierungen der deutschen Europapolitik sowie kurzfristige, auf rationalen Kosten-Nutzen-Abwagungen basierende Festlegungen zu konkreten Einzelfragen der Beitrittsverhandlungen. Beide Aspekte werden mit anschaulichen Beispielen ausfuhrlich dargestellt. Der Autor analysiert so das besondere Wechselverhaltnis von deutscher Europa- und Innenpolitik.