Modernisierung des oeffentlichen Sektors ("Gelbe Reihe")
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SB 32
Die Vermittlungsarbeit in den "Kundenzentren" der Arbeitsagenturen wurde im Zuge der Hartz-Reformen vereinheitlicht und auf schnelle Integrationserfolge sowie eine effiziente Leistungserbringung hin ausgerichtet. Gemeinhin wird konstatiert, dass die Bundesagentur fur Arbeit dadurch leistungsfahiger geworden und dem Leitbild eines "modernen Dienstleisters" naher gekommen sei. Doch wie ist die Reform von der Adressatenseite her zu bewerten? Kann die Arbeitsverwaltung heute die Bedarfe ihrer "Kunden" besser aufgreifen als fruher? Die Autoren gehen dieser Frage durch die minutioese Analyse und Interpretation von Vermittlungsberatungsgesprachen in Arbeitsagenturen nach. Die Ergebnisse zeigen eine grosse Varianz in der Interaktion zwischen Vermittlungsfachkraften und "Kunden". Trotz der engmaschigen, zentralistischen Steuerung in der Bundesagentur kommt offensichtlich der Person der Vermittlerin/des Vermittlers eine Schlusselrolle zu, wenn die Bedarfe der Adressaten aufgegriffen und zum Ausgangspunkt einer substanziellen Beratungs- und Vermittlungsdienstleistung gemacht werden sollen. Dies ist, so das Argument der Autoren, eine Ressource, auf die kunftige Dienstleistungsstrategien der Arbeitsverwaltung starker setzen sollten.