Book 28

Die in den Jahren 2008 und 2009 in Deutschland in Kraft getretene Unternehmensteuerreform hat zu grundlegenden Strukturveranderungen im Steuersystem gefuhrt. Sie sollte dazu dienen, einige im Koalitionsvertrag genannte Aufgaben zu erfullen (u.a. weitgehende Rechtsform- und Finanzierungsneutralitat, Einschrankung von Gestaltungsmoeglichkeiten, nachhaltige Sicherung der deutschen Steuerbasis, Grundsatzentscheidung zwischen synthetischer und dualer Einkommensbesteuerung).
Der Verfasser analysiert ausgewahlte Reformkomponenten der Unternehmensteuerreform 2008/2009 und ihre Effekte auf die Einkommensverteilung, auf die Steuerbelastung der Unternehmen und auf das Steueraufkommen der oeffentlichen Gebietskoerperschaften. Die empirischen Analysen basieren dabei zumeist auf Mikrodaten. Die Untersuchungen zeigen ein gemischtes Bild. Einige Reformkomponenten (Zinsschranke sowie gewerbesteuerliche Hinzurechnung) sind besser, als es nach der allgemeinen Kritik zu erwarten ware. Andere hingegen (z.B. die Abgeltungsteuer auf Kapitaleinkommen) weisen neben den bekannten allokativen zusatzlich distributive Nachteile auf.