Staatlichkeit und Governance in Transformation
1 primary work
Book 7
Die Europaisierung von Stadten als diskursiver Prozess
by Marlon Barbehoen
Published 6 November 2015
Phanomene der Entgrenzung, wie sie mit der europaischen Integration einhergehen, sind immer auch lokale Phanomene, da sie in konkreten sozialraumlichen Kontexten erfahren und gedeutet werden. Die Studie rekonstruiert anhand eines interpretativen Vergleichs von Frankfurt/Main und Dortmund, welche lokalspezifischen Deutungsmuster die diskursive Konstruktion der EU in beiden Stadten strukturieren und wie hierdurch distinkte Moeglichkeitsraume erzeugt werden, die die Umsetzung europaischer Vorgaben (analysiert am Beispiel der Feinstaubrichtlinie) kanalisieren. Es wird gezeigt, dass beide Stadte uber distinkte Wissensbestande verfugen, die spezifische Massstabe eines "angemessenen" und "zielfuhrenden" Handelns im Mehrebenensystem transportieren. Die Untersuchung verweist somit auf die fortdauernde Bedeutung von Stadten auch in Zeiten einer vermeintlich homogenisierenden Vergemeinschaftung und verdeutlicht die Potenziale einer interpretativen Erklarung lokaler Europaisierungsprozesse.