Texts and Studies in Ancient Judaism
1 primary work
Book 106
Die Apokalypse des Mose, eine Geschichte uber das Leben Adams und Evas nach der Vertreibung aus dem Paradies mit erzahlerischen Ruckblenden auf die Verfuhrung der Erzeltern, wird seit Ende des 19. Jahrhunderts als Text aus der Umwelt des Neuen Testaments angesehen und dementsprechend als Parallelstellenreservoir verwertet. In den letzten Jahrzehnten ist seine religionsgeschichtliche Verortung strittig geworden, mehrere Forscher weisen sie nicht mehr dem fruhen Judentum, sondern dem Christentum zu, wobei in der Regel jeweils mit Parallelstellen argumentiert wird.In dieser Situation zeigt Jan Dochhorn einen neuen methodischen Zugang auf, der etwas mehr Sicherheit verspricht als die Arbeit mit religionsgeschichtlichen Parallelen. Ausgehend von einer eigenstandigen Rekonstruktion des Textes untersucht die Kommentierung vor allem die Frage, welche exegetische Arbeit der Apc Mos zugrunde liegt. Der Autor weist nach, dass der Text fast durchgangig auf exegetischen Beobachtungen an hebraischer Bibeluberlieferung beruht, dabei jedoch zugleich auf Griechisch abgefasst wurde. Ein solcher Text konnte am ehesten in einem griechischsprachigen judisch-palastinensischen Milieu des 1./2. Jh. n. Chr. entstehen.