Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften
2 primary works
Book 72
Jones beschreibt in seinem Werk die Entwicklung Europas in langfristiger Sicht. Dabei legt er besonderes Gewicht auf die Zeit zwischen 1400 und 1800 und auf Vergleiche mit Asien. Das System, das damals in Europa entstand, ist wichtig fur die Geschichte dieses Erdteils und als Vorlaufer fur die USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Lateinamerika und Sudafrika. In einem Nachwort zur 3. Auflage widerlegt Jones die wichtigsten Einwande gegen sein Buch und geht dabei insbesondere auf die historischen Vergleiche zwischen Europa und China ein. Aus Rezensionen zu fruheren Auflagen: "Fur die vergleichende Zivilisationsforschung ein unentbehrliches Buch." Dieter Senghaas in Das Historisch-Politische Buch 11 + 12 Jg. 40/1992, Nr. 837, S. 448 "Seit seiner Veroeffentlichung im Jahre 1981 ist E. L. Jones' Buch "The European Miracle" zu einem im angelsachsischen Raum vieldiskutierten Leittext der vergleichenden Geschichtsinterpretation geworden [...]." Jurgen Osterhammel in Vierteljahresschrift fur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 3 (1993) Bd. 80, S. 416-417
Book 143
Hier legt einer der fuhrenden englischsprachigen Wirtschaftshistoriker beredt und pointiert seine Antwort auf die Frage vor, ob bzw. wie weit Kultur die Wirtschaft bestimmt oder umgekehrt von dieser bestimmt wird.Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele aus funf Erdteilen und verschiedensten Zeitaltern stellt Jones, der selbst Lehrerfahrungen auf drei Kontinenten hat, einseitig kulturelle Erklarungen sozialen und wirtschaftlichen Verhaltens in Frage und arbeitet die Wechselwirkungen zwischen Kultur und wirtschaftlicher Entwicklung heraus. Seine Analyse der viel und teilweise angstvoll kritisierten (aber keineswegs neuartigen) Globalisierung zeigt, dass jahrhundertelanger wirtschaftlicher Wettbewerb dazu gefuhrt hat, dass Kulturen zu weniger und groesseren Einheiten verschmolzen. Das hatte kulturelle Veranderungen zur Folge, die regelmassig wichtige soziale Weichenstellungen bewirkt haben. Heute gehen diese Veranderungen vor allem mit Hilfe der neuesten Kommunikationstechniken vor sich, die starker als je zuvor auch in weniger entwickelten Landern einen individuellen Zugang zu kultureller wie oekonomischer Information erlauben.Kultur ist fur wirtschaftliche Ergebnisse entscheidend, doch reagieren Kulturen ihrerseits standig auf die Krafte des Marktes, oft freilich um eine Generation zeitverzoegert. Langfristig jedoch, wie der Historiker Jones zeigen kann, sind Kulturen bemerkenswert formbar und anpassungsfahig. Sie sind wandlungsfahiger, als Nichtoekonomen behaupten, und doch einflussreicher, als OEkonomen gewoehnlich zugeben.