Forschungen zum Alten Testament
1 primary work
Book 44
Karin Finsterbusch untersucht die Aussagen des Deuteronomiums zu religioesem Lehren und Lernen. Versammelt vor Mose in Moab bekommt Israel vor dem Einzug in das Land nach der deuteronomischen Fiktion ein neues "Profil": Mose lehrt Israel nach JHWHs Weisung - dies ist die Geburtsstunde Israels als religioeser Lehr- und Lerngemeinschaft. Als solche soll das Volk nach JHWHs Willen fortan leben, nur als solche kann es uberleben. UEberleben hat wesentlich mit Bewahrung von Identitat zu tun. Genau dies garantieren die vieldimensionalen deuteronomischen Vorschriften zu religioesem Lehren und Lernen: Sie uberlassen weder die Kenntnis der eigenen fundierenden Geschichte noch die Kenntnis der zu haltenden Gebote noch die religioese Haltung, aus der heraus die Gebote zu befolgen sind (JHWH-Furcht), dem Zufall. Leben die Israelitinnen und Israeliten als Lehr- und Lerngemeinschaft im Sinn des Deuteronomiums, werden sie niemals vergessen, woher sie kommen, wer sie sind und wer sie morgen sein werden. Zur Konturierung dieser deuteronomischen Konzeption zieht die Autorin ausgewahlte biblische Schriften (Jesaja, Jeremia und Proverbienbuch) heran, in denen sich wichtige Aussagen zum Thema religioeses Lehren und Lernen finden.