Beitrage zur historischen Theologie
1 primary work
Book 160
Das Erhabene beschreibt eine asthetische Erfahrung besonderer Intensitat und Tiefe. Martin Fritz foerdert die ethischen und metaphysischen Komponenten des antiken Begriffs zutage und zeichnet das religioese Geprage nach, das er bei seiner neuzeitlichen Wiederentdeckung gewonnen hat. Dabei erweist sich das Erhabene als religionstheologische Schlusselidee.Seit N. Boileau fasziniert die Theoretiker an Pseudo-Longins Schrift vor allem das Moment der 'Erhebung der Seele'. Mehr und mehr assoziieren sie mit dem Erhabenen religioese Vorstellungen und fromme Empfindungen. So avanciert der Begriffim Umkreis von A. G. Baumgarten, in der Bibelpoetik von R. Lowth und in F. G. Klopstocks Programm der 'Heiligen Poesie' zur Leitidee einer AEsthetik des Religioesen, die wenig spater von Herder, Kant und Hegel weiterentwickelt wird.