Book 2246

Zentralbankpolitik in Italien

by Martin Luck

Published 1 December 1997
Italien ist das Land der Gegensatze. Es ist aber auch die Wiege des europaischen Bankwesens. Die Geschichte seiner Zentralbank, der Banca d'Italia, birgt einen reichen Erfahrungsschatz dafur, wie sich ein Wahrungsinstitut in die okonomische, rechtliche und politische Ordnung eines Landes einfugen kann. Die Einbettung in dieses Umfeld pragt den Charakter der Notenbank starker als deren rechtlicher Status. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Diskussion um die Unabhangigkeit von Zentralbanken eine ganz neue Dimension. In der Europaischen Wahrungsunion wird es nur noch eine Zentralbank geben. Sie wird eine starke "formale" Unabhangigkeit erhalten. Die Arbeit lenkt dagegen den Blick auf die Erfahrungen Italiens mit den "tatsachlichen" Handlungsmoglichkeiten einer Notenbank. Erstmals in deutscher Sprache wird die facettenreiche Institution Banca d'Italia sowohl in bezug auf ihre juristische Struktur als auch auf ihr tatsachliches Handeln analysiert. Das Ergebnis hinterlasst einige Skepsis bezuglich der Eignung formaler Zentralbankunabhangigkeit als stabilitatspolitisches Allheilmittel."