Book 18

Lea Grundig

by Oliver Sukrow

Published 1 January 2011
Die Studie widmet sich Lea Grundig (1906-1977) als Prasidentin des Verbandes der Bildenden Kunstler Deutschlands (VBKD) von 1964 bis 1970. Nach Inhaftierung und Verfolgung wahrend der NS-Diktatur fluchtete Grundig 1940 nach Palastina und kehrte 1949 nach Deutschland zuruck, wo sie zur Professorin fur Graphik an der Dresdner Kunstakademie berufen wurde. Sie gehoerte zur "Weimarer Generation" von bildenden Kunstlern und genoss in der ehemaligen DDR hohes Ansehen. Im Jahre 1964 erfolgte die Wahl Grundigs zur neuen Prasidentin des VBKD. Sie war die erste und einzige Frau an der Spitze des ostdeutschen Kunstlerverbandes.
Lag das Hauptaugenmerk der Forschung bislang auf dem Wandel Grundigs wahrend der 50er und 60er Jahre zur angepassten und konservativen Kulturfunktionarin, beleuchtet diese kunsthistorisch-zeitgeschichtliche Studie erstmals anhand von bislang unbeachteten Archivunterlagen der Akademie der Kunste zu Berlin die Faktoren, Massnahmen und Auswirkungen der Prasidentschaftszeit Grundigs. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Beziehungen der Grundig zu Israel vor der Folie des staatlichen Antizionismus und Holocaust-Gedenken in der DDR, den deutsch-deutschen Kunstbeziehungen, den Diskursen innerhalb des VBKD sowie dem Verhaltnis des VBKD zu den kulturpolitischen Liberalisierungsbewegungen in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik sowie in der Volksrepublik Polen.