Book 97

Netzwerke werden derzeit von der Politik und der Wissenschaft als Allzweckwaffe gegen die Unbilden der modernen Gesellschaft gehandelt. Sie sollen als kooperativer Akteur richten, was die Einzelnen nicht aus sich selbst heraus vermoegen. Auf dem Feld der Gesundheitsfoerderung gelten sie inzwischen als nachgerade ideale Unterstutzungsstruktur fur die Stiefkinder des Arbeitsschutzes, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Wie schwer und voraussetzungsvoll es jedoch ist, betriebsorientierte Gesundheitsnetzwerke aufzubauen, zeigt diese Studie. Die Autor/inn/en haben beim Versuch, uberbetriebliche und betriebliche Akteure des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu vernetzen, manch unliebsame UEberraschung erlebt. Sie berichten hier in aller Offenheit uber eine Forschungs- und Gestaltungsreise, die sich zeitweilig zu einer regelrechten Odyssee ausgewachsen hat. Sie geben Einblick in die Dilemmata und Grenzen von Vernetzungsstrategien und schildern, was passiert, wenn ambitionierte Gestaltungsforschung und gesellschaftliche Praxis aufeinandertreffen. Die daraus resultierende Kritik von Vernetzungsmythen fuhrt sie aber auch konstruktiv zu pragmatischen Vorschlagen zur Schaffung regionaler Unterstutzungsstrukturen fur KMU.