Book 76

Die vorliegende Arbeit behandelt ein aktuelles Thema der Entschei- dungstheorie: die Frage nach der optimalen Entscheidung bei mehr- facher Zielsetzung. Mit mehrfachen Zielsetzungen setzte sich zu- erst die Entscheidungstheorie bei Unsicherheit auseinander. Ge- winnerzielung und Risikominderung sind die beiden Ziele eines Akteurs, der eine Entscheidung bei Unsicherheit zu treffen hat. Die Entscheidungstheorie ging bei der Lasung dieses Problems zu- nachst von der Existenz einer Risikopraferenzfunktion aus. Spater wurden Zweifel an der Operationalitat dieses Konzepts und seiner axiomatischen Begrundung laut, und zumindest in der Unternehmens- forschung resultierte daraus der Verzicht auf die Ableitung von optimalen Lasungen zugunsten von Risikoprofilen aller "zulassigen Lasungen". Mit der Formulierung des Vektormaximumproblems wurde ein neuer the- oretischer Ansatz zur Lasung des Problems optimaler Entscheidungen bei mehrfachen Zielsetzungen gefunden. Fandel stellt die Entwick- lung dieses theoretischen Ansatzes klar und anschaulich dar. Er un- terscheidet dabei die Zielprogrammierungsmodelle und die Nutzen- modelle. Aus der Kritik an diesen Lasungsansatzen folgt die eigene Lasung. Sie beruht auf dem Nachweis der Aquivalenz von Vektormaxi- mumproblem und K-parametrischer Programmierung. Damit ist die the- oretische Basis fur eine operationale Lasung des Entscheidungspro- blems bei mehrfacher Zielsetzung gefunden, die Fandel im Rahmen seines Konvergenzmodells entwickelt. Die Leistungsfahigkeit dieses Modells wird an einigen konkreten Entscheidungsproblemen nachgewie- sen.

Book 163