Book 42

. . Das Absolute, das wir enthiillen, ist absolute, T- sache'''. (E 1119/38a) Der erste (und einzige von Husserl seIber veroffentlichte) Band der Ideen zu einer reinen Phiinomenologie und phiinomenologischen Philosophie, die "Allgemeine Einleitung in die reine Phanomeno- logie", womit Edmund Husserl das "J ahrbuch flir Philosophie und phlinomenologische Forschung" im Jahre 1913 eroffnete, galt und gilt seit seinem Erscheinen als Husserls Hauptwerk. Innerhalb dieses Bandes wiederum kommt nach allgemeiner Oberzeugung dem Zwei- ten Abschnitt mit dem Titel "Die phlinomenologische Fundamental- betrachtung" die philosophisch entscheidende Stellung und Stellung- nahme zu. Wenn deshalb in vorliegender Abhandlung diese Funda- mentalbetrachtung zum Thema der philosophischen Reflexion erho- ben wird, so ist damit zwangsHiufig der Anspruch verbunden, daB hier ins innerste Wesen und zum unum necessarium der im Sinne ihres Begriinders verstandenen Phlinomenologie vorgestoBen werd- nicht mehr und nicht weniger. Nicht mehr: Eine historische oder sachliche Konfrontation der Phlinomenologie Husserls mit anderen Philosophen oder Philosophien wird hier ebensowenig angestrebt wie eine Kritik an ihr mittels irgend eines vorgegebenen MaBstabs. Aber es geht hier auch nicht urn weniger denn eine Reflexion auf die Phlinomenologie insgesamt und als solche. Weder werden ihre kon- kret ausfiihrenden Gedankenreihen Ubemommen oder beurteilt noch auch deren eventuelle historische Entwicklung untersucht. Vielmehr hat der Versuch, dem Grundgeschehen der Phlinomenologie standzu- halten, die phlinomenologische Selbstbewegung, durch welche sich ihre Begriindung beim Begriinder der phlinomenologischen Bewegung vollzieht, zu Ende zu denken.

Book 56

present a chronological development of Husserl's philosophical system, Volumes V--IX are devoted to the correspondence partners in philosophy. The last volume consists of an extensive Introduction and a variety of indexes to all volumes in the set.

Book 56

Vorliegendes Werk verfolgt eine doppelte Absicht. Zunachst eine philosophiegeschichtliche. Es soll das Auftreten Pfanders in Husserls Ideenwelt zwischen den Jahren I904 (Husserls Kennen- lernen Pfanders) und I935 (Husserls Briefe an Spiegelberg) dar- gestellt werden. Die im Folgenden gesammelten Zeugnisse bilden das Ergebnis umfassender diesbezuglicher Nachforschungen in Husserls veroeffentlichten Schriften und vor allem in seinem um- fangreichen wissenschaftlichen Nachlass, der im Husserl-Archiv in Loewen aufbewahrt wird. Die nachfolgende Arbeit erhebt dabei insofern einen gewissen Anspruch auf Vollstandigkeit, als es ihr darum geht, Husserls AEusserungen uber Pfander erschoepfend zu erfassen. Nutzlich erwies sich auch die Einblicknahme in den Nachlass Pfanders in der Bayerischen Staatsbibliothek in Mun- chen. In den Rahmen dieser historischen Abzweckung gehoeren auch das angefugte Verzeichnis der zitierten Husserlschen Ma- nuskripte, das Personenverzeichnis sowie die beigegebene Biblio- graphie der Werke von und uber Pfander. Die zweite Absicht dieses Werkes ist rein philosophischer Na- tur. An einem konkreten und historisch nachprufbaren Beispiel galt es, Tragfahigkeit und Haltbarkeit der vom Vf. anderwarts 1 spekulativ entwickelten dialektischen Konzeption der Phano- menologie Husserls zu erweisen, also die Probe aufs Exempel zu machen. Ist aber ein solches Unternehmen nicht von vorneherein widersinnig? Muss man uber das Verhaltnis der Phanomenologie zur Dialektik nicht sagen: "Es ist wirklich ein hoffnungsloser 1 Vgl. vom Vf. Die Fundamentalbetrachtung der Phanomenologie. Zum Weltproblem in der Philosophie Edmund Husserls (Phaenomenologica, 42), Den Haag 1971, sowie "Over de grondslagen van de fenomenologie," in: Tijdschritt voo, Filosotie, 1970 (XXXII), S. 471-486.

Book 57

Eine im Zuge der Neuausgabe von Husserls Ideen I vorgenom- mene Durchforschung des gesamten Husserlschen Nachlasses liess den Vf. auf eine Vielzahl von Manuskripten stossen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Ideen I stehen. So sehr nun diese der neuen Ausgabe beigefugten Texte erlauben, hinter die technisch-trockene Vorderansicht des Werkes zuruck- bzw. uber sie hinauszugehen, so sehr bedurfen diese nach Inhalt und Entstehungszeit recht heterogenen und oft nur bruchstuckhaft erhaltenen Notizen erst einmal einer Erschliessung nach Bedeu- tung und Tragweite des in ihnen Gesagten. In der Reflexion auf sie zeigte sich, dass an diesen Texten sich ein bestandiger Fort- gang in Husserls denkerischer Entwicklung ablesen lasst, wahrend Ziele und Antriebe seiner Arbeit in erstaunlicher Weise als die- selben beharren. Sie finden ihre Einheit in seinem Begriff der phanomenologischen Philosophie, auf den auch der Haupttitel der Ideen vordeutet. Diese Leitidee wird im I. Buch der Ideen als reine Phanomenologie verwirklicht. Daher galt es dem Spannungs- verhaltnis zwischen reiner oder mundaner und philosophischer bzw. transzendentaler Phanomenologie insgesamt nachzuspuren, um so Unveranderung und Wandlung, Zerteiltheit und Zentrie- rung der Phanomenologie Husserls am Beispiel seines Haupt- werkes positiv begreifen zu koennen. Vielleicht ergibt sich daraus u. a., dass Husserls Anknupfung an die platonische Idee der Philosophie viel unmittelbarer war, als er selber zu vermuten wagte. Mein Dank gilt Prof. H. L. Van Breda, dem Direktor des Husserl-Archivs zu Loewen, fur die Erlaubnis zur ausfuhrlichen Zitierung aus Husserls Nachlassmanuskripten; Prof.