Book 3208

Die Insolvenzrechte der westeuropaischen Staaten sind seit Jahrzehnten einer standigen Reformdiskussion unterworfen. Unzureichende Konkursmassen zwingen die europaischen Gesetzgeber zu tiefgreifenden Reformen. Als Veranlasser des "Konkurs des Konkurses" werden vor allem die privilegierten Glaubiger angesehen, da die Konkursmassen durch Kreditsicherheiten und Vorrechte ausgezehrt und vorabverteilt sind. Erklartes Ziel der westeuropaischen Insolvenzrechtsreformen ist daher, dem konkursrechtlichen Grundsatz der Glaubigergleichbehandlung wieder Geltung zu verschaffen.
Die vorliegende Darstellung setzt sich rechtsgeschichtlich und rechtsvergleichend mit den Privilegienordnungen des deutschen, oesterreichischen, franzoesischen und englischen Konkursrechts, deren Reformen sowie deren Berechtigung auseinander. Die Untersuchung bezieht sich auf alle Glaubigergruppen, die nicht zu den einfachen, ungesicherten Glaubigern gehoeren. Dies gilt insbesondere fur die grosse Gruppe der dinglich gesicherten Glaubiger.