Fur protestantische Reichsfursten war die Kirche im Schloss ein Herzstuck der Reprasentation. Ebenso prachtvoll wie programmatisch gestaltet, fuhrte sie neben der gottgegebenen Macht des Landesherrn auch sein Kirchenregiment im bewegten Bilderschmuck des Barock vor Augen. Dieser Band unternimmt erstmals eine Gesamtdarstellung der bedeutenden Gruppe von Sakralraumen der thuringisch-ernestinischen Residenzschloesser im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert. In vergleichender Betrachtung werden Entstehung, Nutzung sowie Funktion der Bauten und ihrer Ausstattung erschlossen. Der hohe kunstlerische Anspruch an die Schlosskirchen zeugt von den Bemuhungen, mit denen das Geschlecht der Ernestiner nach dem politischen Bedeutungsverlust seine kulturelle Fuhrungsrolle im Luthertum zu behaupten suchte.