Book 270

Ausgehend von der Musica poetica Joachim Burmeisters werden in dieser Arbeit musikalisch-rhetorische Figuren als verbreitetes Phanomen schon des 16. Jahrhunderts untersucht. Dabei lasst sich ein Bogen schlagen von der frankoflamischen Schule uber die beiden Gabrieli in Venedig bis hin zu deren Schulern, zu Schutz und schliesslich bis zu Monteverdi. In dieser Epoche und bei diesen Komponisten werden Grundzuge, Figuren-"Vorlaufer", Tendenzen, Ausdifferenzierungen und Entwicklungen aufgezeigt. Unter Einbeziehung zeitgenoessischer theoretischer Traktate, die immer mehr Regeln zur Textvertonung bieten, wird verdeutlicht, dass die Grundgedanken der Burmeisterschen Lehre langst nicht nur in der Praxis verankert waren. Dabei bleibt selbstverstandlich die Nahe von Seconda pratica und musikalisch-rhetorischen Figuren nicht unberucksichtigt, ebenso wie der Affektausdruck in der Instrumentalmusik.