Book 48

Die Arbeit untersucht, wie in der Deutschen Gebardensprache (DGS) das funktionale AEquivalent zum lautsprachlichen Passiv aussieht. Anders als im Deutschen oder Englischen gibt es in der DGS kein morphologisches Passiv. Die empirische Analyse legt jedoch nahe, dass der Blick in der DGS grammatikalisiert wurde und dass uber ihn nicht nur kommunikative, sondern auch syntaktische Funktionen markiert werden. Das Blickverhalten strukturiert die Satze, verdeutlicht das unterschiedliche Ausmass an Transitivitat und ergibt ein ergatives Muster, so dass wir fur die DGS kein Subjekt, sondern einen Absolutiv annehmen mussen. Ein Absolutiv muss, anders als ein Subjekt, im Normalfall nicht aktivisch, sondern passivisch interpretiert werden. Wie dies im Einzelfall aussieht, wird in dieser Arbeit gezeigt.