Book 18

Komplexes Problemlösen

by Joachim Funke

Published 1 January 1986
Die vorliegende Arbeit besteht aus drei Teilen. Nach einer kurzen EinfUhrung (Kapitel 1) erfolgt in einem ersten Teil eine Bestandsauf- nahme gegenwartiger BemUhungen im Bereich des komplexen Problemlosens (Kapitel 2 und 3). Unter komplexem Problemlosen werden dabei diejeni- gen Prozesse verstanden, die bei der Steuerung unbekannter, dynami- scher, computersimulierter Systeme ablaufen. Neben einem kurzen histo- rischen RUckblick wird versucht, die Vielfalt der Untersuchungspara- digmen aufzuzeigen und dabei Trennendes wie auch Gemeinsames deutlich werden zu lassen. Thesenartig werden Probleme dieser Arbeiten aufge- zeigt und erste Ansatze zu deren Bewaltigung genannt. Der zweite Teil (Kapitel 4) vertieft verschiedene dieser Probleme an einem konkreten Beispiel, dem "TAILORSHOP". Neben der detaillierten Schilderung des computersimulierten Systems werden Fragen wie die nach der Optimierbarkeit des Gleichungssystems ebenso behandelt wie gene- relle Themen, etwa die Prazisierung des Transparenz-Konzepts oder das Problem moglicher Versuchsleitereffekte. 1m dritten Teil (Kapitel 5 und 6) geht es um das Aufzeigen eines konstruktiven Wegs aus dem diagnostizierten, unbefriedigenden Zustand gegenwartiger ForschungsbemUhungen. Eine formale Darstellung kogni- tionspsychologischer Konzepte mit Hilfe von Kausal odellen solI zei- gen, daB auch fUr die Erforschung des Problemlosens in komplexen Situationen ein Begriffsinventar zur VerfUgung steht, das zum einen eine exaktere Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes erlaubt, zum anderen eben dadurch die Moglichkeit gibt, prazisere Theorien Uber den Umgang des Menschen mit einfachen wie komplexen Systemen zu formulie- reno Ein erster Ansatz zu einer derartigen Theorie wird vorgelegt.

Book 43

Das Buch beginnt mit einem kurzen ]berblick }ber das Gebiet des Umgangs von Menschen mit computersimulierten Szenarien ("Komplexes Problemlsen") und zeigt daran die Notwendigkeit auf, sich mit dem Wissen der handelnden Personen auseinanderzusetzen. Nach Kl{rung wichtiger Begriffe wie "Wissen", "dynamisches System", "Repr{sentation" erfolgt eine Darstellung aktueller Forschungsarbeiten. Ein spezifischer Untersuchungsansatz - Beschreibung dynamischer Systeme durch lineare Strukturgleichungen - wird ausf}hrlicher vorgestellt und an ihm forschungsstrategische wie diagnostische Probleme demonstriert. Die Methode der Kausaldiagramm-Analyse und die Bestimmung von Kennwerten der Qualit{t erworbenen Kausalwissens werden geschildert. Ein weiterer Teil besch{ftigt sich damit, wie Menschen ein ihnen unbekanntes System explorieren und dessen Eigenschaften kennenlernen. Die Auswirkungen experimentiell manipulierter Systemeigenschaften wie Nebenwirkungen und Eigendynamik oder Art der Darbietung eines Systems auf die Leistungen bei Wissenserwerb und Wissensanwendung werden dabei betrachtet. Es zeigt sich, da diese zum Teil geringf}gigen Ver{nderungen eines Systems verhaltensrelevante Auswirkungen zeigen. Abschlie end versucht der Autor, einen begrifflichen Rahmen f}r Untersuchungen in diesem Feld abzustecken und dabei Forschungsl}ckenzu identifizieren.