Volume 1


Volume 2

Das wahrend seiner Tatigkeit als Privatdozent an der Universitat Erlangen entstandene und 1833 herausgegebene Werk gehoert in die Reihe der bedeutendsten Darstellungen zur Geschichte der neueren Philosophie in der unmittelbaren Nachfolge Hegels. Nach einer einleitenden Betrachtung uber die Entstehungsbedingungen der neueren Philosophie werden die philosophischen Lehren von Bacon, Hobbes, Gassendi, Boehme, Descartes, Geulincx, Malebranche und Spinoza eingehend behandelt und die fur die neuere Philosophie konstitutiven Aspekte besonders gewurdigt: der Antischolastizismus, die Wiederentdeckung der Natur, die Foerderung der Naturwissenschaften, die Begrundung der Autonomie des Menschen und der Vernunft. Die Eingliederung dieser Schrift in die 1846 eroeffnete Gesamtausgabe seiner Werke veranlasste Feuerbach - gemeass seinem inzwischen gewonnenen philosophisch-materialistischen Standpunkt - zu einer intensiven UEberarbeitung und zu kritischen Erganzungen, uber die ein beigefugter Textvergleich erstmals vollstandigen Aufschluss gibt.

Volume 3

Die 1837 erschienene Monographie ist die erste grosse philosophische Leibniz-Darstellung des 19. Jahrhunderts und eines der hervorragendendsten philosophiegeschichtlichen Werke des Junghegelianismus - von bleibender Bedeutung fur jede kritische Beschaftigung mit Leibniz' Philosophie. Bei der Einreihung des Werkes in seine Gesamtausgabe nahm Feuerbach 1847/48 eine eingehende UEberarbeitung der Darstellung vor: Den inzwischen gewonnenen philosophisch-materialistischen Anschauungen gemass wurde insbesondere die Kritik an Leibniz' "Theodicee" und an seiner Pneumatologie wesentlich verscharft. wie andererseits manche Annaherungen Leibniz' an materialistische Auffassungen eine starkere Berucksichtigung erfuhren. Durch einenj Textvergleich bietet die vorliegende Edition die Moeglichkeit Charalter und Ausmass dieser spateren UEberarbeitung genau abzuschatzen.

Volume 4

Pierre Bayle bereitete durch seinen Kampf gegen Theologie und spekulative Philosophie, den er mit Hilfe des Skeptizismus fuhrte, den Boden fur die Entwicklung aufklarerischer und materialistischer Ideen in Frankreich. Bayles kritische Betrachtungen uber Religion und Moral, uber Theologie und Wissenschaft, uber den Atheismus und eine atheistische Gesellschaft, nutzt Feuerbach zur Propagierung eigener aufklarerischer Auffassungen: Er kritisiert jegliche Vermittlung von Theologie und Wissenschaft, von Philosophie, Religion und reaktionarer Politik und pladiert fur eine Philosophie, die die Wissenschaften und das allgemeine Wohl befoerdert. Unter Feuerbachs Schriften erinnert dieses weit uber den Rahmen einer philosophiegeschichtlichen Darstellung hinausgehende Werk in besonderem Masse ab die streitbaren Schriften der franzoesischen Aufklarer und Atheisten des 18. Jahrhunderts.

Volume 5

Bereits 1839 wurde das philosophische Hauptwerk Ludwig Feuerbachs in den "Hallischen Jahrbuchern" als ein Gegenstuck zu Kant, als "Kritik der unreinen Vernunft" erstmals offentlich angekundigt. Erschienen ist die 1. Auflage schliesslich im Juni 1841, zwei Monate spater war sie nahezu vergriffen wobei die Verbote in Osterreich und einigen anderen Staaten und die sofort einsetzenden publizistischen Angriffe zu seiner Popularitat noch beitrugen. "Das Wesen des Christentums" ist das Resultat eines langwierigen Prozesses der Auseinandersetzung Feuerbachs mit der Hegelschen Philosophie, insbesondere mit dessen Religionsphilosophie. In polemischem Gegensatz zu Hegel zielt die Schrift auf den Nachweis, dass der zentrale Punkt aller Religion der Mensch in seinem Verhaltnis zu sich selbst und zur Natur ist: Die Welt der Religion und Theologie sei nur die phantastisch verkehrte Widerspiegelung der irdischen Welt, Transponierung des Menschen als Gottheit in eine erdachte und geglaubte uberirdische Existenz. Feuerbach versucht den Nachweis zu fuhren, dass das "innerste Geheimnis" der Religion, ihr undurchschauter "rationeller Kern," der Mensch selbst sei und dass Theologie letztlich nichts anderes ist als die Lehre von dem als gottliches Wesen vorgestellten Menschen mithin religiose Anthropologie."

Volume 6

Der Band enthalt die religionsphilosophischen Vorlesungen, die Feuerbach wahrend der Revolutionszeit vom 1. Dezember 1848 bis zum 2. Marz 1849 im Heidelberger Rathaussaal vor Studenten, Angehoerigen des Heidelberger Arbeiter-Bildungsvereins und fortschrittlichen Kreisen des Burgertums gehalten hat. Die Vorlesungen, denen Feuerbach eine Stellungnahme zur Revolution und eine Skizze seiner weltanschaulichen Entwicklung vorangestellt hat, geben eine das gesamte erreichbare voelkerkundliche, mythologische und religionsgeschichtliche Material verarbeitende Analyse der Naturreligionen, des Theismus und Monotheismus. Feuerbach bekampft die theologische und idealistisch-philosophische Naturauffassung und stellt ihr Ergebnisse der der Naturforschung und Prinzipien einer materialistische-sensualistischen Erkenntnistheorie und Naturphilosophie entgegen: Mittelpunkt allen Denkens, Strebens und Handelns musse der Mensch in seinen realen Beziehungen sein, der in sich selbst und in seinen Wesenskraften tatsachlich findet, was er in der Religion nur illusorisch verwirklicht; an die Stelle religioesen Glaubens die auf menschenwurdige Gestaltung der Lebensverhaltnisse gerichtete kollektive Selbsttatigkeit treten.

Volume 7

Feuerbachs "Theogonie" ist die Frucht sechsjahriger Studien, die er im Anschluss an die 1848/49 in Heidelberg gehaltenen "Vorlesungen uber das Wesen der Religion" begonnen hatte. Die Schrift vollendet seine philosophisch-anthropologische Theorie vom Wesen der Religion. Seine Religionsanalyse gelangt hier, unter philologisch meisterhafter Benutzung literarischer Zeugnisse des Altertums, zur Theorie des "theogonischen Wunsches": Die Vorstellungswelt der Religion wird als phantastische gedankliche Schoepfung blossen menschlichen Wunschdenkens verstanden, das aus schmerzlich empfundener menschlicher Ohnmacht und Bedurftigkeit im irdischen Dasein entspringt. Damit wird die Religion, gleich welcher Erscheinungsform, ihrem Ursprunge nach als allusionarer Akt der Wunscherfullung begriffen; ihr wird ein ausschliesslich subjektiv-menschlicher Ursprung zuerkannt.

Volume 10

Kleinere Schriften

by Ludwig Feuerbach

Published 1 January 1989
Als Kernstuck des vorliegenden Bandes ist die Schrift "Das Wesen der5 Religion" zu betrachten, in der Feuerbach seine anthropologisch-materialistische Naturanschauung und - in den "Erganzungen und Erlauterungen" dazu - auch seine Auffassung der Beziehungen zwischen Religion, Staat, Politik und Recht entwickelt. So verkoerpert diese Arbeit den UEbergang vom "Wesen des Christentums" zu den auf ihr fussenden "Vorlesungen uber das Wesen der Religion". Weiter enthalt der Band neben dem Fragment "Wider den Dualismus von Leib und Seele, Fleisch und Geist" und der Abhandlung "Die Unsterblichkeitsfrage vom Standpunkt der Anthropologie" u.a. auch die 1850 unter dem Titel "Die Naturwissenschaft und die Revolution" veroeffentlichte Besprechung von Moleschotts "Lehre der Nahrungsmittel", in der Feuerbach - im Vertrauen auf die revolutionierendem Wirkungen des wissenschaftlichen Denkens - nach der Niederlage der Volkserhebungen von 1848/49 der Reaktion das unvermeidliche Heraufkommen einer neuen Revolution ankundigt.

Volume 12

Das Lebensbild seines Vaters P.J. Anselm v. Feuerbach, dargestellt aus dem Briefwechsel und Nachlass, besitzt fur die Geschichte der Burgerlichen Rechts- und Strafrechtstheorie und fur die Biographie des beruhmten "Kriminalisten" bleibende Bedeutung. Von besonderem Gewicht sind Dokumente zur Reform des Rechtswesens in Bayern wahrend der napoleonischen Zeit und des Befreiungskampfes von 1813, wo sich Feuerbach wegen seiner Forderung nach "Vertretung deutscher Voelker durch Landstande" die Ungnade des Bayerischen Hofes und Schmahungen als Kakobiner und Tugendbundler zuzog. Hintergrunde des Falles Kaspar Hause werden aus nachgelassenen Aufzeichnungen offenbart, und schliesslich werden wichtige Einblicke in staatsrechtliche Abhandlungen und in Entwurfe zu einer vergleichenden Rechtsgeschichte und -wissenschaft vermittelt.

Volume 17

Briefwechsel

by Ludwig Feuerbach

Published 1 January 1984
Der Band enthalt fur den Zeitraum von 1817 bis 1839 insgesamt 206 Briefe, darunter 83 Erstveroeffentlichungen. Er umfasst die Korrespondenz Feuerbachs aus der Schulzeit, der Zeit seiner Studien in Heidelberg, Berlin und Erlangen sowie aus den Jahren seiner Profilierung als selbststandiger philosophischer Schriftsteller und Historiker. Briefe an K. Daub, G. W. F. Hegel, F.J. Schelling, die Korrespondenz mit dem Vater, den Brudern und mit Ch. Kapp und A. Ruge dokumentieren eindrucksvoll die weltanschaulich-philosophische Entwicklung Feuerbachs innerhalb der ersten, wesentlich von Hegels Philosophie gepragten Etappe seines Schaffens; zudem werden zahlreiche, bisher unbekannte Details zu Feuerbachs Biographie und zur Entstehungs- und unmittelbaren Wirkungsgeschichte seiner Schriften und philosophischen Beitrage aus der Zeit bis 1839 geboten. Daruber hinaus vermittelt der Band aufschlussreiche Einblicke in die Zeitverhaltnisse, die Formierung der vormarzlichen oppositionellen Publizistik und die zunehmende Radikalisierung der jungen, demokratisch orientierten Intelligenz.