Liam
Written on Jan 6, 2015
Cover: Ich finde, dass Cover zeigt wunderschön die Atmosphäre auf der Insel Martinique. Die Frau auf dem Cover könnte Annabelles Schwester Suzanne sein, die aus Paris kommt und sich gerade die Plantage ihrer Familie ansieht.
Meine Meinung: Ich habe das Buch bei einer Leserunde gewonnen und am Anfang gedacht, dass es mir nicht so gut gefällt, weil ich eigentlich selten historische Romane lese. Trotzdem habe ich mich beworben, weil ich das Thema interessant fand - und es hat sich gelohnt.
An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen (in historischen Romanen ist die Sprache ja meist ein bisschen anders als in Büchern, die in der heutigen Zeit spielen), aber das hat nicht lange gedauert.
Die Idee, einen Roman über das Thema Sklaven zu schreiben, ist sicher nicht neu, aber meiner Meinung nach hat Nora Berger die Zustände auf den Plantagen und die Probleme in dieser Zeit sehr schön beschrieben. Außerdem hat sie geschickt zwei Schauplätze in das Buch eingebaut: Martinique und Paris. So lernt man gleich zwei geschichtliche Situationen auf einmal kennen.
Annabelle ist eine tapfere junge Frau, die im Verlauf des Buchs mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Am Anfang findet sie die Sklaverei auf den Plantagen noch richtig, doch später versucht sie, den Sklaven zu helfen und freundet sich immer mehr mit ihnen an, weshalb ich sie sehr gerne mag.
Leon studiert Medizin und muss schon nach den ersten Kapiteln wieder nach Paris, um dort sein Studium zu beenden. Er interessiert sich besonders für alternative Heilmethoden. Das fand ich interessant, da im 19 Jahrhundert noch nicht viel mit solchen Methoden gearbeitet wurde. Leon liebt Annabelle über alles und vermisst sie sehr, als er nach Paris gehen muss. Auch in seiner Familie gibt es einige Probleme, doch er geht trotzdem seinen Weg.
Die eigentlichen Hauptfiguren waren meiner Meinung nach aber die Sklaven. Vor allem Mara und Leila habe ich sehr ins Herz geschlossen.
In der Leserunde und in einigen anderen Rezensionen wurde oft kritisiert, dass im Buch zu viele Menschen sterben. Natürlich war ich auch traurig, wenn eine Figur starb, die ich gerne mochte, aber in dieser Zeit war das eben normal. Wer nicht gut mit dem Thema Tod umgehen kann, sollte sich allerdings überlegen, ob er dieses Buch liest.
Fazit: "Der Fluch der Zuckerinsel" ist eine Romeo-und-Julia-Geschichte in der Zeit der Sklaverei, in der zwar der Tod eine große Rolle spielt, in der es aber auch sehr viel über Liebe, einen "Fluch" und eine traumhafte Zuckerinsel zu lesen gibt. 5 von 5 Sternen!