ORTSBESTIMMUNG DER PHILOSOPHISCHEN GRAMMATIK I. Absicht dieser Arbeit ist es, ein wenig Licht in die teils komischen, teils lebensgefahrlichen Aspekte der Aufsplitterung unseres Lebens in h eines vor und in eines nach I7 zu bringen, und zwar anhand des Ent- wicklungsgangs der Wittgensteinschen Philosophischen Grammatik. Das aufgezeigte Problem kursiert unter vielen Titeln und Etiketten: Theorie und Praxis, Wissen und Glauben, Beruf und Freizeit o. a. Diese Auf- zahlungen moechten allerdings kein Unvermoegen des Verfassers andeuten, sich auf einen Titel festzulegen. Vielmehr ist es ein wichtiges Resultat Wittgensteinschen Philosophierens, dass verschiedene Sinne nicht selbiges vermeinen, insofern sie denselben Gegenstand meinen, sondern sofern sich der Sinn als Sinn durchhalt, d. i. als Gebrauch im Umlauf ist. Insofern der Verfasser mit Wittgenstein die Partikel d. h., d. i., m. a. W. und ahnliche fur das Philosophieren fur konstitutiv und eigentumlich halt, also, mithin die Bestimmung Sinn ist Sinn als Sinn! zu erfullen ver- sucht (trotz der penetranten Haufung in einer derartigen Exposition), koennen die Untersuchungen zunachst als subjektiv, bzw. transzen- dental bezeichnet werden. Die nahere Lokalisierung des Themas wird in drei Zugen vorgenommen: das populare Gegensatzpaar Ideologie lmd Wissenschaft fuhrt uns zu den in einer bestimmten philosophischen Tradition fixierten Begriffen Lebenswelt und technische Welt, deren Widerstreit wiederum von L. Eley auf das ungeklarte Verhaltnis von Phanomenologie und Logik zuruckgefuhrt worden ist. Nach dieser Orts- bestimmung wird hoffentlich einigermassen verstandlich, dass die Kenn- zeichnung Wittgensteins als eines Aufklarers nicht nur nicht logische Untersuchungen verbietet, sondern sie vielmehr notwendig macht.
- ISBN10 9401504547
- ISBN13 9789401504546
- Publish Date 1 January 1971
- Publish Status Active
- Publish Country NL
- Imprint Springer
- Edition 1971 ed.
- Format Paperback (US Trade)
- Pages 160
- Language German