Mit den Einheitlichen Entgeltrahmenabkommen (ERA) sollte in der Metall- und Elektroindustrie die bisherige Ungleichbehandlung von Arbeitern und Angestellten beendet und ein einheitliches, zeitgemasses und gerechtes Entgeltsystem eingefuhrt werden. Die betriebliche Umsetzung des ERA galt als "Nagelprobe" fur die Zukunft des Flachentarifvertrags und als "Meilenstein" in der Nachkriegsgeschichte der industriellen Beziehungen. Bahnmuller und Schmidt beleuchten auf der Basis umfangreicher empirischer Erhebungen die Einfuhrung des ERA-Tarifvertrages in Baden-Wurttemberg. Dabei beschreiben sie einen unerwartet konfliktreichen Prozess. Die Konflikte hatten vornehmlich zwei Ausloeser: Zum einen wurden die betrieblichen Sozialstrukturen starker als erwartet verandert und es gab zahlreiche relative Verlierer der ERA-Einfuhrung, zum anderen versuchte der Arbeitgeberverband mit einer neuen Strategie, den Tarifvertrag in ein Arbeitgeberinstrument umzumunzen. Die ERA-Einfuhrung erwies sich in der Folge vor allem fur die IG Metall als ausgesprochen riskantes Unternehmen zur Stabilisierung des Tarifsystems und zur Modernisierung der Entlohnung.
- ISBN13 9783845268927
- Publish Date 1 August 2009
- Publish Status Active
- Publish Country DE
- Imprint Nomos Verlagsgesellschaft, Germany
- Format eBook
- Pages 425
- Language German