Wie gestalten sich Mensch-Tier-Interaktionen? Anna Schneider nähert sich dieser Frage gestützt auf Theorien des Symbolischen Interaktionismus, der Philosophischen Anthropologie und Leibphänomenologie sowie verschiedenen Empathiekonzepten. Die Autorin erörtert hierfür ausführlich zwei Fallstudien zur Erkundung von Mensch-Tier-Interaktionen im privaten Umfeld (Mensch-Hund) und im institutionellen Rahmen einer Auffangstation (Mensch-Raubkatze). Sie stellt die speziesübergreifende Interaktion als dialektischen Prozess dar, welcher auf verschiedenen Ebenen vollzogen wird und entscheidend von den Faktoren der Annäherung und Abgrenzung zum Anderen geprägt ist. Die komplexe Methodik und hohe Interdisziplinarität der Arbeit verdeutlicht dabei den Bedarf an innovativen Forschungsmethoden für eine inklusive Mensch-Tier-Forschung und bietet einen theoretischen und methodischen Bezugsrahmen für zukünftige Forschung.