Studien Zur Deutschen Und Europaischen Literatur Des 19. Und 20. Jahrhunderts
1 primary work
Book 54
Die Freiheit des Individuums gilt als zentraler Begriff im Werk Alfred Anderschs. Die Arbeit rehabilitiert diesen Begriff, der in der Forschung haufig als Gegenbild zur sozialen Wirklichkeit verstanden wurde, als Basis eines in sich stimmigen Kunst- und Weltverstandnisses. Unter Zuhilfenahme rezeptions- und kommunikationstheoretischer Modelle wird aufgezeigt, wie der Schriftsteller Andersch in seinen Romanen Sansibar oder der letzte Grund, Die Rote, Efraim und Winterspelt mit den Individuen umgeht, deren Freiheit er postuliert. Das Ergebnis ist ein Realitatsverstandnis, in dem aktive Kunstrezeption, sprachliches Handeln und Sozialverhalten in wechselseitiger Verantwortung als selbstahnliche Facetten einer komplexen fraktalen Welt individueller Freiheit deutlich werden.