Book 380

Hans von Marees (1837-1887) ist als einer der bedeutendsten deutschen Maler des 19. Jahrhunderts zwar bekannt, als Bildnismaler aber unterschatzt und entsprechend wenig untersucht. Im Schaffen von Marees nehmen die Bildnisse von Verwandten und Bekannten eine wichtige Stellung ein. Sie sind grossenteils in der Fruhzeit des Kunstlers - in seinen Munchner Jahren, in Berlin und Dresden - entstanden und gehoeren damit vor allem in die Zeit vor dem Freskenzyklus in Neapel (1873).
Aus 33 noch erhaltenen Bildnissen werden sieben Werkgruppen naher betrachtet. Dabei geht es sowohl um die Gemalde an sich als auch um ihre kunsthistorische Einordnung. Anhand von Vergleichen wird der Einfluss der alteren wie der zeitgenoessischen Kunst untersucht. Deutlich wird, dass es in jeder Bildschoepfung Ziel des Malers war, das Wesen der jeweiligen Persoenlichkeit, das Typische, zu erfassen, womit sich die Bildnismalerei nicht zuletzt als wegweisend fur die spateren Figurenbilder darstellt.

Book 413

Karl Von Pidoll

by Roman Zieglgansberger

Published 15 June 2005
Karl von Pidoll (1847-1901) war Schuler von Arnold Boecklin (Florenz) und Vertrauter von Hans von Marees (Rom). Die bewunderte Kunst Marees', nicht die Boecklins war fur Pidoll zeit seines Lebens vorbildlich. Dies dokumentierte er mit seiner Schrift Aus der Werkstatt eines Kunstlers (1890). In seiner Frankfurter Zeit (1891-1900) wird seine Kunst jedoch aufgrund der Loesung von Marees (1885) und des Parisaufenthalts (1885-1891) vielseitiger.
Die Arbeit stellt die erste umfassende und mit einem Werkkatalog versehene Monographie uber den Kunstler dar. Neben der prazise rekonstruierten Lebensbeschreibung, basierend auf bislang unveroeffentlichtem Quellenmaterial, werden seine Werke gattungsspezifisch getrennt betrachtet und alsdann nach Themen geordnet inhaltlich gedeutet. Zudem wird Pidolls Buch uber Marees erstmals ausfuhrlich behandelt. Beides fuhrt zu der Erkenntnis, dass es Pidoll in seinen Bildern stets um gedankliche Prazision und technische Diszipliniertheit ging, also um Objektivitat in einem allumfassenden Sinne.