Die Sichtweise, dass Neuerungen fur Fortbestand und positive Entwicklung von Unternehmungen notwendig und bedeutend sind, lasst sich bis zum Anfang des Jahrhunderts zuruckfuhren. Bisher vertrat man in Forschung und Praxis jedoch weitgehend die Auffassung, dass Innovationsvorhaben einerseits durch die Gestaltung spezifischer Rahmenbedingungen und andererseits durch gezieltes Innovationsmanagement weitgehend beeinflussbar und lenkbar seien. Mit Hilfe der Erkenntnisse der neueren Systemtheorie wird diese Sichtweise ganz entscheidend relativiert: Neuerungen sind keine ausschliesslich vom Management gewollten und dirigierbaren Leistungen, sondern uber die gesamte Organisation verstreute Prozesse, die ungeplant, ungewollt und kontinuierlich ablaufen. Fur die Analyse von Neuerungen sind somit bisher vernachlassigte Phanomene - wie nicht intendierte Handlungsfolgen, Selbstorganisation, eigendynamische Prozesse und organisationskulturelle Aspekte - fundamental ins Kalkul zu ziehen. Bezugsobjekte der Betrachtung sind organisierte Sozialsysteme, insbesondere Unternehmungen und Behorden.
Aus einer umfassenden Theoriebasis heraus, werden Erkenntnisse der neueren Systemtheorie, der Organisationskultur und der Organisationsforschung in einem eigenen Modell integriert und weiterentwickelt.