Book 1

Immer noch unterstellen theologische Interpretationen Kunstwerken religiose Aussagen, ohne sie wirklich analysiert zu haben. Ein solcher Ansatz, mit dem in der Moderne die Autonomie des Betrachters nicht wahrgenommen wird, ist der asthetischen Konzeption des offenen Kunstwerkes keineswegs angemessen. Eine zeitgemasse theologische Interpretation der Kunst sollte sich von jedem wahrheitsasthetisch gepragten Ansatz verabschieden und sich stattdessen zeichentheoretisch orientieren. Gerade dieser Ansatz ermoglicht es, im Alltag den Bezug von Kunst und Religion zu erkennen, wie es in dieser Untersuchung beispielhaft an Kitsch, Werbung und Graffiti geschieht."