Book 10

Der Wandel vom vergleichsweise kleinraumigen -Ur-Berlin- zur grossen Stadt lasst sich in oft unscheinbaren Details der fruhen Skizzen und Szenen Adolf Glassbrenners verfolgen. Der -Berliner Witz- der Lumpenproletarier und Kleinburger in seinen Werken haftet an aufbrechenden Gegensatzen; zugleich entlastet er von dem Druck, der aus der Umstrukturierung Berlins erwachst. Im literarischen Kontext erscheint der spezifische Ton der Gestalten als kurzlebige und ambivalente Form des kritischen Kommentars, als Ausdruck von Aggressionen und Wunscherfullungen. Daruber hinaus suggeriert das witzige Sprechen traditionale soziale Beziehungen, die im ausserliterarischen Umfeld nicht mehr gultig sind. Weniger die Aussagen als vielmehr die Form, in der sie ubermittelt werden, pragen den Charakter des Glassbrennerschen Berlin-Panoramas."