Book 812

Die Untersuchung analysiert auf breiter Quellenbasis ein Geschehen, das bislang meist nur als -Wirtschaftskrise 1816/17- rezipiert wurde. 1816 kam es in Bayern zu einer katastrophalen Missernte. Es entwickelte sich eine Hungerkrise, die weite Teile der Gesellschaft erfasste. Ihre Dimension wird an demographischen Entwicklungen ebenso erkennbar wie an der Zunahme von Kriminalitat und religioser Schwarmerei. Die Hungersnot wurde zur Staatskrise: Lokale Unruhen verdeutlichten die Gefahr der Desintegration neubayerischer Gebiete, die Armee schien unzuverlassig zu sein. Revolutionsangst beherrschte ab 1817 zunehmend die Krisenpolitik. Diese wurde nach dem Sturz Montgelas' unmittelbar vom Konig gepragt, der es verstand, sich selbst als -guten Vater- zu inszenieren und so zur Systemstabilisierung beizutragen."