Europaeische Hochschulschriften / European University Studie
1 primary work
Book 899
Die Relationalitat von Denkform und Sprachbild mittels konkordantisch erarbeitetem Textvergleich auszuleuchten und hermeneutischer Evidenz zuzufuhren, dies steht im Zentrum der Untersuchungen. Kafkas Referenz an das zweite Gebot des judisch-mosaischen Gesetzes legt die Frage aus, inwieweit die auf Kafkas Sprachbilder angewandte Formel der bestimmten Unbestimmtheit, das Verdikt, in seinem Werk gabe es keinen Gott, mit der sich in europaischer Geistesgeschichte und mystischer Tradition auspragenden Denkform negativer Theologie korreliert und dort einen Begrundungszusammenhang findet. Die poetologischen Konsequenzen werden deutlich in den dieser Denkform adaquaten Sprachformen der Inversion, des Paradoxons, der Textvariable. Dabei kommt Kafkas Religionsphilosophie und sein privatmythologischer Ansatz in den Blick."