Book 1051

Das Anliegen dieser Untersuchung ist zu zeigen, dass die in der Forschung zunehmend begegnende Forderung nach einer vorurteilsfreien neuen Lekture der Prosa Kleists auch in bezug auf dessen Dramen ausgesprochen werden kann. Den Ausgangspunkt liefert die bislang zumeist bagatellisierte Bruchigkeit der dramatischen Handlungsfuhrung, von der sich bei genauem Betrachten herausstellt, dass sie auf eine hintergrundige Bilderwelt verweist. Bei der Herausarbeitung und Erorterung dieser Ebene allusiver Bildlichkeit taucht dann die Frage nach dem in den Dramen exponierten Verhaltnis Kleists zur Religion, zu zeitgenossischen Literaturerscheinungen (darunter dem -Heinrich von Ofterdingen-) und Literaturtheorien auf."