Book 183

Wie sehen Weiterbildungsteilnehmende die Gesellschaft, und wie hangen Gesellschaftsbilder und Bildungsinteressen zusammen? Was verandert sich moeglicherweise im Verlauf einer langeren Weiterbildung daran? Diesen Fragen sind die Autoren in einer umfangreichen empirischen Untersuchung nachgegangen. Sie knupfen damit an eine langer vernachlassigte Forschungstradition in der Erwachsenenbildung an.
Die Studie betritt in einigen Punkten Neuland: Zum einen wurde ein qualitativer Langsschnitt mit Lerngruppen unterschiedlicher beruflicher Weiterbildungen durchgefuhrt, zum anderen wurden Gesellschaftsbilder mit Pierre Bourdieus Habituskonzept sowie mit dem Lern- und Interesseansatz von Klaus Holzkamp verbunden.
Im Ergebnis liefert die Studie eine Typologie differenzierter Gesellschaftsbilder, deren Rekonstruktion empirische Fallanalysen veranschaulichen. Wichtige Ergebnisse sind: Gesellschaftsbilder verandern sich nicht grundsatzlich, wohl aber gibt es Verstarkungen, Bruche und Transformationen. Als ausgesprochen dominant erweist sich das Bild einer konkurrenzbetonten Leistungsgesellschaft. Zudem verweist die Studie auf entpolitisierende und entsolidarisierende Effekte der Weiterbildung.