Book 312

Der 1238 vollendete Marienschrein im Aachener Dom gehort zu den bedeutenden Goldschmiedewerken aus dem Mittelalter. Er bewahrt Reliquien, die noch heute im Mittelpunkt der seit Jahrhunderten gefeierten Aachener Heiligtumsfahrt stehen. Der Schrein war hinter dem Hauptaltar der Kirche aufgestellt, vor dem bis 1531 die deutschen Konigskronungen vollzogen wurden. Dementsprechend zeichnet ihn ein besonderer Reichtum des Aufbaus und der figurlichen Ausstattung aus. Mit seiner Goldschmiedeplastik sind besonders Fragen der Datierung, des Herstellungsverlaufs und der kunstlerischen Entwicklung in der 1. Halfte des 13. Jahrhunderts verbunden. Diese Arbeit versucht, den stilistischen Charakter der Goldschmiedeplastik zu bestimmen und durch zahlreiche Vergleiche zu klaren, ob sie sich in stilgeschichtliche Entwicklungen der Zeit einfugt oder davon weitgehend unabhangig entstanden ist."