Book 710

Das erste Werk zur Geschichte der Madchenfortbildungsschule in Sachsen zeichnet deren Entwicklung seit ihrem Eingang in die Volksschulgesetzgebung im Jahre 1835 nach. Pragten auch hauswirtschaftliche Bildungsinhalte die Madchenfortbildungsschule, so waren es letztlich doch gewerbepolitische Interessenlagen, die ihre Institutionalisierung voranbrachten. Dies spiegelte sich in einem differenzierten gewerblichen Schulwesen fur Madchen wider, das auch von staatlicher Seite gefordert wurde. Die padagogische Diskussion um die obligatorische Madchenfortbildungsschule konterkarierte diese Entwicklung insofern, als sie - beeinflusst durch die Berufsschultheorie Georg Kerschensteiners - allzu lange am uberlieferten Bild von der Bestimmung des weiblichen Geschlechts als Mutter, Gattin und Hausfrau festhielt."