Europaeische Hochschulschriften / European University Studie
1 primary work
Book 674
Wider Erwarten hielt auch der Neutestamentler Rudolf Bultmann seinerzeit die Existenz eines "Urmarkus" fur gegeben. Doch dessen Rekonstruktion galt damals als kaum moeglich. Der Autor dieser Arbeit stutzt sich nun auf eine theologisch orientierte Literarkritik und arbeitet zwei Fassungen des Markusevangeliums heraus: ein juden-christlich-apokalyptisches Fruhevangelium aus der Zeit kurz vor dem Jahr 70 und dessen hellenisierende Bearbeitung eine Weile nach 70. Theologisch zielt das Fruhevangelium auf die Erkenntnis des Messias Jesus in Israel; die Bearbeitung richtet den Blick auf die Blindheit der Juden fur den Christus-Gottessohn und auf seine Erkenntnis unter den Heiden ("Messiasgeheimnis"). Die Ergebnisse der Arbeit werfen ein neues Licht auf die Fruhgeschichte des Christentums.