Public Relations, Public Affairs, Marketing, Werbung oder Social Media Relations – es gibt viele Namen dafür, wie Institutionen und Unternehmen von sich und ihren Leistungen reden machen. Sie beauftragen dafür interne und externe Mitarbeiter*innen in doppeltem Sinne: Sie weisen sie an und bestellen bei ihnen Ideen und Gestaltung. Eine Maxime dominiert immer mehr: Kommunikation, die funktionieren soll; untermauert durch Klicks, Sales, Likes oder Follower. Der Effekt wird zum Anlass gemacht; die bestellte Wirkung ersetzt die richtungsweisende Ursache. 

Dieses essential setzt diesem Trend ein neues Verständnis von Auftragskommunikation entgegen. Die Maxime lautet: Kommunikation ist für Unternehmen und Institutionen konstitutiv und gestaltend, nicht instrumentell. Sie brauchen dafür eine Selbstvergewisserung über ihre Leistungen und ihr Wertversprechen, was heute mit dem Modebegriff Purpose beschrieben wird. Die Autoren zeigen, welche entscheidende Rolle diese Selbstvergewisserung spielt, um Wertversprechen mit Sinn zu füllen, damit Stakeholder sowie die Auftragskommunikation an sich davon profitieren können. Ergänzt wird das Werk durch ein Glossar zu wichtigen Disziplinen der Auftragskommunikation.


Die Entscheidung

by Hans-Jurgen Arlt and Jurgen Schulz

Published 25 July 2019
Die Entscheidung ist Freiheit in Aktion. Personen wie Organisationen erleben sie als Einladung und als Unvermeidlichkeit. Das Erkenntnisinteresse der beiden Autoren zielt darauf, Lebensverhaltnisse besser zu begreifen, die Entscheiden als Normalverhalten einfordern. UEber das politische Konfliktpotential und die persoenlichen Zumutungen der Entscheidungsfreiheit legt die umfangreiche Literatur zu Entscheidungsfragen relativ wenig Rechenschaft ab. Sie ist im Wesentlichen damit beschaftigt, Vorschlage zu machen, wie man richtige Entscheidungen trifft. Nicht selten wird in Lehrbuchern dem "Entscheiden unter Unsicherheit" ein eigenes Kapitel gewidmet und so suggeriert, es gabe sichere Entscheidungen, der Pelz lasse sich waschen, ohne ihn nass zu machen.

Arbeit und Freiheit

by Hans-Jurgen Arlt

Published 1 September 2016

In diesem essential beschreibt Hans-Jürgen Arlt das Paradox unserer modernen Gesellschaft, die Freiheit als ihren höchsten Wert feiert und verteidigt, aber mit der Arbeitstätigkeit eine Lebenspraxis in ihr Zentrum stellt, die in der Regel unfreiwillig und fremdbestimmt ausgeübt wird. Dieses Paradox nimmt das essential zum Anlass aufzuzeigen, wie die Moderne in die Arbeitsgesellschaft hineingeriet und wie sie herauskommen kann. Der Arbeit ohne Ende mit Wachstumszwang, Konsumsucht und sozialer Spaltung wird ein Szenario gegenüber gestellt, das die Kollektivität der Arbeit mit individuellen Freiheitsrechten versöhnt. Statt auf das Recht des Stärkeren oder die Verstaatlichung der Arbeit zu setzen, wird für ein Freiheitsverständnis plädiert, dem es auf das reflektierte Verhältnis von Bindung und Unabhängigkeit ankommt. Skizziert wird eine Wirtschaftsweise, die besser zu leben und weniger zu arbeiten als egalitäres, nicht nur als elitäres Programm realisiert.


Mitten im digitalen Fortschritt gratscht die Natur dazwischen. Von der Coronakrise lasst sich die Moderne nicht aufhalten auf ihrem Weg in die Computergesellschaft. Aber sie gerat unter verscharfte Beobachtung. Die Massenmedien legen den Sinnschleier der Krise uber den oeffentlichen Disput. Die Politik zeigt in der Funktion der Risikomanagerin, was sie (nicht) kann. Die Wirtschaft kampft darum, den Status als Primus des Alltags zuruckzugewinnen. Organisationen und Personen machen die klassische Krisenerfahrung, dass Schwache fur Opferrollen pradestiniert sind. Spricht etwas dafur, dass die moderne Steigerungslogik von Nachhaltigkeit abgeloest, Konkurrenzdynamik von Kollaboration zivilisiert, Kommerzialisierung von Solidaritat begrenzt wird? Das Essential entwickelt eine eigene Perspektive auf Phanomene und Potentiale.