Forschung aus der Hans-Boeckler-Stiftung
1 primary work
Book 68
Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich
by Hans-Jurgen Andress and Anne Kruger
Published 1 February 2006
Soziale Ungleichheit und Einkommensarmut haben in den letzten Jahren zugenommen - das ist erwiesen. Auch die soziodemographische Struktur der Bevoelkerung am unteren Ende der Einkommensverteilung ist gut erforscht. Inwieweit prekare Lebenslagen aber ein dauerhaftes Schicksal oder eine temporare und damit prinzipiell uberwindbare Krise der Betroffenen darstellen, wurde bislang lediglich hinsichtlich Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebezug untersucht. Doch nicht alle Arbeitslosen sind arm, nicht alle von Armut betroffenen Menschen sind arbeitslos oder beziehen Sozialhilfe, und nicht zuletzt sind Ausstiege aus Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebezug nicht unbedingt mit wesentlichen Einkommensverbesserungen verbunden. Andress und Kruger nehmen in diesem Buch den gesamten - alles andere als homogenen - Niedrigeinkommensbereich in den Blick. Anhand reprasentativer Langsschnittdaten werden Handlungsoptionen und -restriktionen der Betroffenen identifiziert, um daran ihr faktisches Verhalten zu messen: Wie verandern sich Erwerbsbeteiligung und materielle Situation im Zeitablauf? Welche Rolle kommt dabei der Eigeninitiative der Individuen, ihrem sozialen Netzwerk sowie Hilfeangeboten von institutioneller Seite zu? Und nicht zuletzt: In welchem Masse sind Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich nachhaltig und von Dauer?