Book 82

Die neuen als auch die bisherigen Mitgliedstaaten der EU stehen vor grossen Herausforderungen im Hinblick auf die Stabilitat der oeffentlichen Haushalte mit schnell alternden Gesellschaften. Nachhaltige Staatsfinanzen gelten mit Recht als notwendige Bedingung fur eine auf Dauer erfolgreiche Europaische Wahrungsunion, deren Mitglieder die neuen EU-Staaten in den kommenden Jahren werden sollen. Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Studie mit der Transparenz und Nachhaltigkeit der Haushaltspolitik in den neuen EU-Staaten. Dabei kommt ein vielfaltiges analytisches Instrumentarium zum Einsatz. So wird etwa untersucht, mit welcher Genauigkeit die neuen Mitgliedstaaten in den letzten Jahren die Entwicklung ihrer Budgets prognostiziert haben. Ausserdem wird berechnet, inwieweit es Diskrepanzen zwischen der Veranderung der oeffentlichen Schuldenstande und den ausgewiesenen Defiziten gegeben hat (Analyse der so genannten "Stock Flow Adjustments").
Im Rahmen einer Simulationsrechnung wird zudem abgeschatzt, in welchem Umfang die neuen EU-Staaten durch zufliessende Transfers im Rahmen des EU-Budgets profitieren werden. In umfangreichen Fallstudien wird daruber hinaus betrachtet, in welcher Weise die bisherigen Reformen im Bereich der sozialen Sicherung und insbesondere der Rentenversicherung zur langfristigen Stabilisierung der fiskalischen Situation beigetragen haben.
Im Ergebnis zeigt sich, dass die letzten Jahre in den meisten Landern Fortschritte in Sachen Budgettransparenz und Nachhaltigkeit gebracht haben. Fur viele Lander immer noch kritisch einzuschatzende Felder fiskalischer Intransparenzen sind allerdings Staatsgarantien und Kapitalzufuhrungen als versteckte Subventionen und Instrumente zur Beteiligung der Privatwirtschaft im Infrastrukturbereich im Rahmen von Public Private Partnerships.

Book 85

Grenzuberschreitende Personalentsendungen haben sich von der Ausnahme zur Regel gewandelt. Fur international tatige Unternehmen sind sie sowohl bei der Erschliessung neuer Markte im Ausland als auch im Rahmen von Kontroll- und Managementtatigkeiten sowie beim konzerninternen Wissenstransfer von zentraler Bedeutung. Angesichts der wachsenden Zahl der Entsendungen spielt die Minimierung der Steuer- und Abgabenbelastung eine grosse Rolle, da diese in der Regel von den Unternehmen uber Gehaltsvereinbarungen getragen werden.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die Arbeit mit der Quantifizierung der Steuer- und Abgabenbelastung von grenzuberschreitenden Personalentsendungen. Nach einem umfassenden UEberblick uber die internationalen relevanten steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Regelwerke in Europa und den USA wird ein Simulationsmodell zur Messung der Entsendungskosten sowie des Einflusses von Steuern und Abgaben im Rahmen von Entsendungen entwickelt und an einem internationalen Steuerbelastungsvergleich veranschaulicht.
Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, Dozenten und Studenten der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Steuern, an Verantwortliche in der Steuerpolitik sowie an Fuhrungskrafte der betrieblichen Steuer- und Personalplanung.

Book 88

Die Institutionen des Arbeitsmarktes, die Sozial- und Steuersysteme stehen angesichts des demographischen Wandels und der Globalisierung unter einem bestandigen Reformdruck. Die Politik tut sich schwer damit, Akzeptanz fur Reformen zu finden. Ein interdisziplinares Team aus OEkonomen und Psychologen befasst sich in dieser Studie mit den moeglichen Ursachen des Reformstaus. Dabei kommen auch Erklarungsansatze der Behavioral Economics zur Anwendung, bei denen die Annahme der strengen Rationalitat aufgegeben wird.
In einer Vielzahl von Experimenten, Landerfallstudien und oekonometrischen Untersuchungen wird nachgewiesen, dass aus der Verhaltensoekonomie bekannte Phanomene von Relevanz zur Erklarung von Reformwiderstanden sind. Daruber hinaus deuten die empirischen Einsichten aber auch auf Ansatzpunkte fur Bemuhungen zur Verbesserung der Reformakzeptanz. So wirken die Wahrnehmung der Unvermeidbarkeit einer Reform und eine hoehere Transparenz der mit dem Status quo verbundenen Kosten akzeptanzfoerdernd. Ausserdem koennen Reformexperimente bei der UEberwindung des Reformstaus helfen, weil diese Reformgewinnern ein Gesicht geben und das Potenzial von Reformen auch aus individueller Perspektive sichtbar machen.
Das Buch richtet sich an alle, die sich fur Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik in Wissenschaft und Politik interessieren.
Die Autoren sind ausgewiesene Wissenschaftler aus den Bereichen der empirischen Wirtschaftsforschung und der Wirtschaftspsychologie.

Book 89

Die Abgabenlast, die der Staat in Form von Steuern und Sozialabgaben seinen Burgern aufburdet, ist mit hohen Effizienzverlusten verbunden. Die daraus resultierenden Wachstums- und Beschaftigungsverluste werden oftmals als notwendige Begleiterscheinung des modernen Wohlfahrtsstaats hingenommen, obwohl alternative Abgabensysteme das Grundproblem moeglicherweise entscheidend verringern koennten.
Vor diesem Hintergrund haben sich Wissenschaftler des Zentrums fur Europaische Wirtschaftsforschung gemeinsam mit Fritz Boehringer mit dem Zusammenhang zwischen Grenzsteuerbelastung, Arbeitsangebot und Wachstumseffekten im Kontext des internationalen Steuerwettbewerbs auseinandergesetzt. So bringt Boehringer mit seiner "Fixsteuer"-Konzeption ein fundamentales Reformkonzept zur Beseitigung steuerlicher Fehlanreize ein. Die anderen Autoren untersuchen den mikro- und makrooekonomischen Zusammenhang zwischen Steuern, Beschaftigung und Wachstum und stellen das deutsche Steuersystem inklusive der Unternehmenssteuern in eine international vergleichende Perspektive.

Book 93

Kassenkredite koennen im oeffentlichen Haushaltswesen als kurzfristige Liquiditatshilfen eine hilfreiche Rolle spielen. Diese Grunduberzeugung erklart, dass sich diese im oeffentlichen Haushaltsrecht als Kassenverstarkungskredite bezeichneten Verschuldungsinstrumente in den Haushaltsordnungen von Bund und Landern und auch im kommunalen Haushaltsrecht finden. Gleichwohl macht die Inanspruchnahme dieses Verschuldungsinstruments durch die deutschen Kommunen in den letzten Jahren deutlich, dass hier moeglicherweise eine Fehlentwicklung eingetreten ist und dass dieses Instrument zur UEberbruckung kurzfristiger Liquiditatsengpasse von vielen Kommunen vermehrt zur dauerhaften Schuldenfinanzierung zweckentfremdet wird.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Studie mit den institutionellen und oekonomischen Determinanten der kommunalen Verschuldung in Deutschland, wobei der besondere Fokus auf dem Instrument des Kassenverstarkungskredits liegt. Diese detaillierte institutionelle und empirische Analyse wird daruber hinaus in eine vergleichende internationale Perspektive gesetzt. Schliesslich wird auf die Frage eingegangen, inwieweit die Einfuhrung des kaufmannischen Rechnungswesens im oeffentlichen Haushaltswesen die Anreize zur Nutzung des kommunalen Kassenkredits beeinflusst.

Book 94

Die Kohasionspolitik wird wie alle anderen Ausgaben des EU-Haushalts zusammen mit der Einnahmeseite in die gegenwartige umfassende Generaluberprufung des EU-Finanzsystems einbezogen. Die Studie will zu dieser UEberprufung durch Behandlung einer doppelten und interdependenten Fragestellung einen Beitrag leisten: Erstens wird untersucht, wo die Starken und Schwachen des gegenwartigen Systems liegen und welche Reformop-tionen sich empfehlen. Zweitens sollen die budgetaren Konsequenzen verschiedener Reformoptionen inklusive einer Fortschreibung des Status quo quantitativ durchleuchtet werden. Die budgetaren Konsequenzen sind auch deshalb von Bedeutung, weil sie signalisieren, inwieweit auf Seiten der Geberlander finanzielle (im Hinblick auf die Zahlungsfahigkeit) oder politische (im Hinblick auf die Zahlungsbereitschaft) Restriktionen verletzt werden koennten.

Book 99

Die Autoren pladieren fur eine Reform der Bildungsfinanzierung. Diese sollte nach oekonomischen Kriterien gestaltet werden, um uber den Lebenszyklus optimierte Bildungsinvestitionen zu erreichen. Um dieses Ziel zu unterstutzen, sollten einerseits die oeffentlichen Investitionen in die Kindesentwicklung vor Eintritt in die Schule aufgestockt und starker auf sozioemotional benachteiligte Kinder fokussiert werden. Andererseits sollten private Bildungsinvestitionen in der tertiaren Bildung und beim lebenslangen Lernen gestarkt werden.
Die Studie wurde von Sarah Borgloh, PD Dr. Friedrich Heinemann, Dr. Alexander Kalb, PD Dr. Friedhelm Pfeiffer, Karsten Reuss sowie Prof. Dr. Berthold U. Wigger im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen erstellt.